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Bericht der Sportwart-Posten Nr. 25
Es ist Samstag, der 10.11.2012 – 6.15 Uhr. Die einen könnten meinen,
na ja was soll´s. Eben ein Samstag im November, ein Tag vor St.
Martin und Karnevalsbeginn. Aber auch für mich, zusammen mit meinem
Sohn Tobias, der Beginn eines hoffentlich schönen ehren-amtlichen
Helfereinsatzes bei der Rallye Köln-Ahrweiler 2012, wieder mit Start
und Ziel in Mayschoß im Ahrtal. Diesmal unterstützen wir wieder
einmal die Durchführung der Wertungsprüfungen 7 und 11 im
Bereich
des Industriegebietes Müllenbach in der Nähe des Nürburgrings. Pünktlich um 8.45 Uhr treffen wir am durch „unseren“ WP-Leiter Hans Grützenbach vorab mitgeteilten Materialausgabetreffpunkt im Fahrerlager am Ring ein. Hier erhalten wir auch unsere Einsatzunterlagen sowie Sportwartausweise. Aufgrund der zeitgerechten Anreise erlauben wir uns, eine Runde der WP 7 in gemäßigtem Tempo, denn die Strecke ist ja noch nicht gesperrt und damit „scharf“, für uns selbstverständlich in vorgeschriebener Fahrtrichtung abzufahren. Meiner Einschätzung nach eine attraktive Streckenführung, die festgelegt wurde. Die WP 7 ist ein Rundkurs und damit von den Rallyeteilnehmern mehrfach zu befahren. Unsere Streckenpostenposition ist unmittelbar im Bereich einer Bundesstraßenunterführung - gerade so breit für ein landwirtschaftliches Fahrzeug -. Die Teilnehmer müssen nach der Durchfahrt eine Links 2- einen kleinen asphaltierten Straßenabschnitt hochfahren, bevor es im weiteren Verlauf mit einer Rechts 4+ auf Schotter übergeht. Im Bereich der Straßenunterführung hat sich wohl witterungsbedingt vor einigen Tagen einiges an losem Untergrund angesammelt. Also schon ein wenig rutschig. Doch es geht ja bergan. Bis zur Eröffnung der Wertungsprüfung trifft eine Vielzahl von Zuschauern ein. Auch sie kommen, teilweise nach einer längeren Anfahrtstrecke, zu diesem schon legendären Rallye-Ereignis. Ausgestattet mit Proviant und selbst einem Glühweinkochgeschirr haben sich einige von ihnen genau diesen Streckenabschnitt ausgesucht. Sie sollen nicht enttäuscht werden. Doch dazu nacheinander. Nach offizieller Sperrung der Strecke durch den Veranstalter - Durchfahrt der jeweiligen Veranstalterfahrzeuge - nehmen zunächst die zugelassenen Vorwagen und dann um kurz nach 12 Uhr die ersten Wettbewerbsteilnehmer den Kampf um die Bestzeiten, sei es im Gesamtklassement oder in der jeweiligen Fahrzeugklasse, auf. Teilweise sehr individuell wird dieser Streckenabschnitt absolviert. Sei es „in“ den Berg fahren, um dann einen Gang herunterzuschalten oder erst einmal volle Pulle, um dann irgendwie das Fahrzeug nach links den Bergauf zu bekommen. Die Schnellsten bringen ihr Rallyeeinsatzfahrzeug, spätestens nachdem sie die erste Runde absolviert haben, sehr zum Gefallen der zahlreichen Zuschauer, in teilweise spektakulärem Drift über diesen Streckenabschnitt. Doch was ist jetzt auf einmal los. In der Straßenunterführung ein lautes Einschlaggeräusch. Ein Teilnehmerteam im Verlauf seiner 2.Runde beendet hier seine Fahrt. Das Fahrzeug hatte einen vor der Straßenunterführung nun nicht mehr vorhandenen Schrankenpfosten gerammt, war gegen die Bordsteinkante geprallt und hatte Kontakt zur Betonwand hergestellt. Wir informieren durch lautes Zurufen sofort unseren vorherigen, mit Funk ausgestatteten MSC Posten Nr. 24. Fahrer und Beifahrer erklärten mir sofort – alles sei persönlich in Ordnung. Zum Glück kein Personenschaden – doch das Fahrzeug war wegen gebrochener Hinterachse nicht mehr einsatzfähig. Viele herbeigerufene Zuschauer sorgen für eine schnellstmögliche Fahrzeugbergung und bereits nach wenigen Minuten ist die Strecke, die für die nachfolgenden Teilnehmer zunächst jedoch nicht mehr zu absolvieren war, wieder frei. Dies insbesonders Dank der Hilfe der zahlreichen einsatzkräftigen Zuschauer. Der zuständige WP-Abschnittsleiter informiert über Funk die WP-Leitung über den wieder hergestellten freien Streckenabschnitt. Jetzt haben wir Sportwarte kurz Gelegenheit ein wenig feste und flüssige mitgebrachte Nahrung zu uns zu nehmen. Das Angebot des aufbereiteten Zuschauerglühweins haben wir - dies muss an dieser Stelle auch mitgeteilt werden – ausgeschlagen. Dann geht es kurz nach 16 Uhr mit der WP 11 los. Diesmal ist unser Streckenabschnitt durch die Teilnehmer in umgekehrter Richtung zu befahren. Dies bedeutet für die Wettbewerbsteilnehmer nochmals erhöhte Konzentration. Denn diesmal geht es ja bergab. Verschärft wird dieser Streckenabschnitt noch durch den Umstand, dass es zwischenzeitlich konstant und ausgiebig angefangen hat zu regnen. Dieses Wasser von oben bringt also noch rutschigere Streckenverhältnisse mit sich. Trotz der unangenehmen Witterungsbedingungen verharrt weiterhin eine zwischenzeitlich sogar noch zugenommene hohe Anzahl von Zuschauern an diesem Streckenabschnitt aus. Denn auch die WP 11 ist als Rundkurs so festgelegt, dass die Rallyeteilnehmer hier mehrmals vorbeikommen müssen. Allen Zuschauern wird hier interessanter spannender Motorsport geboten. Dies führt trotz des Dauerregens dazu, dass Zuschauer nicht nur „ihre“ Favoriten lautstark anfeuern, sondern sogar Lieder singen. Ich kann nur feststellen: Welch ein Erlebnis! Das habe ich in meiner Tätigkeit als Streckenposten so noch nicht kennen gelernt. Auch wenn ein Teilnehmer zu lange auf der Bremse verharrt und bereits mit einem Vorderrad auf die Bordsteinkante geknallt war – 10 cm mit einem Ah ha Erlebnis für den Fahrer und Beifahrer vor der Betonwand stehen bleibt und nur ein weiterer Teilnehmer mit dem Hinterrad die Belastung der Bordsteinkante so „testet“, dass ein Weiterfahren nicht mehr möglich ist, verläuft alles ohne weitere Zwischenfälle. Die Strecke ist für die Teilnehmer jederzeit frei. Das Teilnehmerteam mit dem Ah ha Erlebnis absolviert bei den weiteren Runden unseren Streckenabschnitt mit ganz besonderer Sorgfalt. Nach der Durchfahrt des Veranstalter-Schlusswagens räumen wir ordnungsgemäß die Absperrmaterialien zwecks Abholung durch unseren Abschnittsleiter an einen Sammelpunkt. Die uns ausgehändigten Sportwartmaterialien sowie das Postennummernschild 25 bringen wir dann zum Ausgabepunkt. Anschließend machen wir uns direkt auf zum Ziel in Mayschoß und können dort noch eine Anzahl von eintreffenden Rallyeteams und deren Aussagen zur Veranstaltung mitnehmen. Als Fazit bleibt auch für unseren Sportwarteinsatz 2012: Wirklich eine Rallye-Veranstaltung, die schon einen gewissen Mythos-Charakter hat und sich dabei immer noch entwickelt.
Als MSC Berichterstatter und Helfer Jochem Schmidt
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